|
Karin
Wenz: Machinima. Zwischen Subversion
und Selbstdarstellung
Machinima als Kurzform für Machine Cinema
oder Machine Animation sind Videos, die durch Aufnahme einer Spielerperformanz
in einem Computerspiel produziert werden. Es lassen sich verschiedene
Formen beobachten, wie zum Beispiel die Darstellung der besonderen
Spielkompetenz einer SpielerIn oder einer Gruppe von SpielerInnen
bis hin zum Nachspielen von Filmsequenzen oder einem Akt eines
Theaterstückes innerhalb eines Computerspiels oder aber sogar
das Herstellen ganz neuer narrativer Inhalte. Diese “konkreativen”
Produkte werden innerhalb und für eine Gemeinschaft von SpielerInnen
hergestellt und spiegeln nicht nur Spielstrukturen wieder, sondern
auch die spezifischen Strukturen der jeweiligen Spielergemeinschaft.
Spieler, die Machinima produzieren, benutzen das Computerspiel
als Performanz-Technologie, als neues Medium für Geschichtenerzählen
und untergraben so subversiv das Regelsystem des Spiels.
Machinima sind eine Möglichkeit der Selbstdarstellung von
Spielergemeinschaften, in denen nicht nur die Spiele und die eigene
Spielkompetenz vorgeführt werden, sondern zugleich in der
Diskussion dieser Produkte in den verschiedenen Foren, die Gemeinschaft
der SpielerInnen immer wieder neu ihre Identität konstruiert.
Die Ambivalenz zwischen Subversion einerseits und Spuren verschiedener
Ideologien in den Computerspielen andererseits wird in einigen
dieser Fanprodukte thematisiert.
Das kulturelle Potential, das die Partizipation von Medienamateuren
zu versprechen scheint, steht im Zentrum dieses Beitrages.
|
|